CMD ist die Abkürzung für den Begriff CranioMandibuläre Dysfunktion. Darunter fasst man Beschwerden zusammen, die Ihre Ursache in Knirschen oder Pressen mit den Zähnen haben. Durch (meist nächtliche) Aktivität mit den Zähnen können Muskelverspannungen ausgelöst werden, die zu vielfältigen Symptomen führen. Die häufigsten Symptome haben wir in unserer CMD-Symptomliste zusammengefasst, die Sie mit einem Klick auf das Wort herunterladen können.
Eine CMD wird durch zu viele gleichzeitig auf den Körper einwirkende Belastungen verursacht. Es kann lange Zeit gut gehen wenn der Körper gute Abwehrkräfte besitzt und genügend Bewegung hat. Über die Jahre kommen aber immer mehr Belastungen zusammen. Man kann das mit einem Rucksack vergleichen. Im Kindesalter ist der Rucksack leer. In der Jugend kommen dann schon die ersten Belastungen in den Rucksack wie Schulstress (G8!) oder eine kieferorthopädische Behandlung. Mit den Jahren sammeln sich dann weitere Belastungen wie Stress, Zahnfüllungen, Zahnkronen & -brücken, Umweltbelastungen, eine nicht optimale Ernährung ;-) und so weiter an. So füllt sich im Laufe der Zeit der Rucksack bis irgendwann nichts mehr hinein passt. Dann ist der Körper überfordert und seine Selbstheilungskräfte reichen nicht mehr aus. Es entstehen die ersten Symptome, die dann auch nach und nach stärker werden, wenn man nichts dagegen tut.
Will man die Beschwerden wieder los werden, empfiehlt es sich, zuerst einmal die großen Steine (Belastungen) aus dem Rucksack zu entfernen. Die größten Steine bei einer CMD sind Stress und eine ungünstige Zahnstellung, bei der die Zähne ihre Funktion nur schlecht oder gar nicht erfüllen können. Deshalb ist man als Betroffener gut beraten seinen Stress zu reduzieren (gute Hilfe bei Stress finden Sie hier). Die ungünstige Zahnstellung kann durch eine myozentrische Orthese (Schiene, die die Zahnstellung harmonisiert und die Muskulatur entspannt) ausgeglichen werden.
Der Biss ist nicht das ganze Leben lang konstant – er verändert sich im Laufe der Jahre, was ganz normal ist. Dies muss jedoch von der Kaumuskulatur und den Kiefergelenken kompensiert werden und hat auch immer eine Änderung der Körperhaltung zur Folge. Man spricht von einer „stummen CMD“ wenn Schmerzen im Bewegungsapparat von einem veränderten Biss ausgehen, ohne dass Schmerzen im Bereich der Zähne oder der Kiefergelenke bestehen.
Da die Ursachen so vielfältig sein können ist es oft schwierig herauszufinden, ob die Zähne an dem Schmerzgeschehen ursächlich beteiligt sind oder nicht. Hier gibt es einige kinesiologische Tests mit denen man einen Einfluss des Kausystems auf den Bewegungsapparat nachweisen bzw. ausschließen kann. Kann man mit den Untersuchungen keine eindeutige Diagnose treffen, bietet sich ein 4-6 wöchiger Test mit einem Aqualizer oder besser einem Freebite an.
Wenn nach dem Test eine merkliche Besserung eintritt weiß man, dass man auf dem richtigen Weg ist und kann genauer in die Diagnostik einsteigen. Ändert sich nach der Testzeit an den Beschwerden nichts, können die Zähne als Ursache ausgeschlossen werden. In diesem Fall muss interdisziplinär weitergesucht werden, welche Ursachen als Auslöser sonst noch in Frage kommen.