Kieferbewegungen eingeschränkt
Eine physiologische Mundöffnung beginnt bei ca. 38mm, Seitbewegungen bei ca. 9mm, Unterkiefervorschub bei ca. 8mm. Mögliche Ursachen für eingeschränkte Kieferbewegungen: Muskuläre Dysfuntion, Verlagerung der Kiefergelenksscheibe (discus artikularis), pathologische knöcherne Veränderungen im Gelenkbereich, pathologische Weichteilveränderungen. Bild 1 und 2 zeigen eine deutlich blockierte Mundöffnung von Sagittal; Bild 3 die Einschränkung der Seitbewegungen von Frontal. Die Kieferbewegungen wurden über die Magnetkinesiographie mit dem K7 Vermessungsgerät der Fa. Myotronics (www.sinfomed.de) aufgezeichnet.
Seitenabweichung bei der Öffnungsbewegung > 2mm
Mögliche Ursachen: Muskuläre Dysfuntion, Verlagerung der Kiefergelenksscheibe (discus artikularis), pathologische knöcherne Veränderungen im Gelenkbereich,pathologische Weichteilveränderungen. Die Kieferbewegungen wurden über die Magnetkinesiographie mit dem K7 Vermessungsgerät der Fa. Myotronics (www.sinfomed.de) aufgezeichnet.
Palpationsempfindlichkeit der Kau-, Kopf- und Halsmuskulatur
Muskuläre Verspannungen führen zu Verschiebung der Körper- und Kiefergelenkstatik und Dynamik. Daher ist es wichtig solche Verspannungen mittels Palpation zu erkennen. Für den Zahnarzt sinnvolle Palpationen sind: m. masseter, m. temporalis anterior et posterior, m. digastricus anterior, m. pterygoideus medialis, m. trapezius, m. sternocleidomastoideus. In den unteren Abbildungen sind die einzellnen Muskelgruppen mit ihren Schmerzausstrahlungsgebieten dargestellt. Die Abbildungen wurden von Renate und Rudi Schrottenbaum zur Verfügung gestellt (https://www.neuromuskulaere-therapie.de).
Kiefergelenkknacken und Reibegräusche
Knack- und Reibegeräusche treten nur auf, wenn die Gelenkfunktion gestört ist. Knackgeräusche entstehen durch das Verrutschen der Kiefergelenksscheibe, diese wiederum verlässt häufig dann ihre physiologische Position, wenn die Kieferzuordnung pathologisch ist, oder eine unphysiologische Muskelspannung eine Störung im Kiefergelenksbereich verursacht. Reibegeräusche treten durch arthrothische Veränderung im Kiefergelenk auf. Solche Veränderungen können die Folge sein von länger bestehenden Dysfunktionen im Kiefergelenk. Das obere Bild zeigen eine typische Discusverlagerung (hoher Ausschlag) und Reibegräusche (multiple kleine Ausschläge). Das untere Bild zeigt die dafür nötige Sonographie Untersuchung.
Brady- und Dyskinesie der Kieferbewegungen
Unphysiologische verlangsamte und hakende Kieferbewegungen entstehen bei gestörter muskulärer Funktion oder sonstiger pathologischer Veränderungen im knöchernen oder muskulären Bereich. Die Kieferbewegungen wurden über die Magnetkinesiographie mit dem K7 Vermessungsgerät der Fa. Myotronics (www.sinfomed.de) aufgezeichnet. In der Geschwindigkeitskurve (Velocity)wird im oberen Bereich eine Einschnürung sichtbar, die mit einem Knackgeräusch vergesellschaftet ist. Der Stopp der Bewegung lässt sich auch in der Kieferbewegung von Sagittal und Frontal nachvollziehen.
Luxation
Bei einer Kiefergelenkluxation tritt das Kiefergelenkköpfchen aus der Gelenkgrube über den Gelenkhöcker hinaus. Fixierten Luxation: Es ist keine spontane Rückkehr des Gelenkköpfchens in die Gelenkgrube möglich, im Gegensatz zur nicht fixierten Luxation. Auslöser ist meistens einer weite Öffnungsbewegung des Unterkiefers, wie beispielsweise beim Gähnen, bei einer zahnärztlichen Behandlung oder im Rahmen einer Intubationsnarkose.
Diskusverlagerung
Die Kiefergelenksscheibe verlässt häufig ihre physiologische Position, wenn die Kieferzuordnung pathologisch ist, oder eine unphysiologische Muskelspannung eine Störung im Kiefergelenksbereich verursacht. Verlagerungen des Discus sind in alle Richtungen möglich, am häufigsten nach anterior-medial. Es können vollständige oder partielle Discusverlagerungen auftreten. Bei einer vollständigen Discusverlagerung findet in der Regel keine Reposition statt, damit treten auch keine Knackgeräusche auf. Ein knackfreies Gelenk sagt also noch nichts über den physiologischen Zustand aus. Bei Verlagerung mit Reposition treten in der Regel Knackgeräusche auf, wobei in der Aufzeichnug der Kieferbewegung eine Verlangsammung in der Geschwindigkeitskurve sichtbar ist. Das Bild zeigen eine typische Discusverlagerungs-Sonographie.